Samstag, 15. September 2007

Labyrinth

Ich bin wieder unterwegs.
Unterwegs habe ich ein Labyrinth gefunden.

Ohne den Faden der Ariadne zu besitzen, wage ich mich hinein. Der Weg führt im Kreis herum, links herum, Schleife, rechts herum. Lange irre ich im Außenbereich herum - wie im richtigen Leben? - bis ich überraschend die Mitte erreiche.
Hier finde ich nicht: Meine Freude das Ziel zu erreichen.
Hier finde ich nicht: Leere, denn die Mitte ist voller Mangel.

Ich trete den Rückweg an. Ich suche den Ausweg. Nach ein paar Schritten schon irre ich wieder im Außen herum, weit entfernt von der Mitte, als wäre ich nie dort gewesen; im Außen, ohne Mitte und ohne Tür hinaus.

Ich sehne mich nach einem spiralförmigen Labyrinth, dessen Weg stetig und verlässlich in die Mitte führt, nur die Zeit ist ungewiss, Runde um Runde, immer wieder dem Gleichen begegnend, aus immer wieder neuem Blickwinkel. Unterwegs verliere ich nach und nach, Stück für Stück, alles, was mir anhaftet, Gewichte, Ballast, Gerümpel, bis ich die leere Mitte finde.

Angekommen bei mir.

Der Weg hinaus in die Welt führt immer wieder an den gleichen Stellen vorbei, die ich aus immer wieder neuem Blickwinkel sehe, mit freiem, unverfälschtem Blick, bis ich draußen in der Welt ankomme, neu und stark.

Ich weiß schon, warum ich Schneckenhäuschen so liebe.

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